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DNK Kriterien: Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft

Als eines der ersten IT-Beratungsunternehmen erhielt iAP das Siegel des Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK).

Wir haben uns ganz bewusst für dieses Siegel entschieden!

Der DNK unterstützt den Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie und bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die regelmäßige Berichterstattung macht die Entwicklung im Thema Nachhaltigkeit des Unternehmens im Zeitverlauf sichtbar. Um den DNK zu erfüllen, haben wir in der Datenbank eine Erklärung zu zwanzig DNK-Kriterien und den ergänzenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren erstellt. Kriterien sind u.a. Strategie, Regeln, Wesentlichkeit, Ziele, Menschenrechte.

Wir berichten im DNK nach dem “comply-or-explain”-Prinzip zu allen Kriterien und den dazugehörigen Aspekten und Leistungsindikatoren. 

Innerhalb der Berichterstattung nach den Kriterien ist uns besonders wichtig, unsere Entwicklung in Bezug auf Nachhaltigkeit aufzuzeigen. Wir haben uns für das Leistungsindikatoren-Set nach GRI (Global Reporting Initiative) entschieden. Die Zusatzoption, mithilfe des DNK nach dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG), im Sinne der EU-Taxonomie und/oder dem Nationalen Aktionsplan (NAP) Wirtschaft und Menschenrechte zu berichten, haben wir bisher noch nicht gewählt und planen dies in einer nächsten Stufe der Berichterstattung im Jahr 2023 für das Berichtsjahr 2022. 

Wie stellte sich die Einführung der Nachhaltigkeitskriterien und die Berichterstattung für uns in der Praxis dar?

Stakeholder Analyse – Wesentlichkeitsanalyse – Workshops

Die Berichterstattung erfolgte über die Bereiche Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft. In einer Analyse der Interessensgruppen im Unternehmen und außerhalb der iAP haben wir die wichtigsten Kontaktpunkte in einer Stakeholder Analyse identifiziert. Mit einer anschließenden Wesentlichkeitsanalyse wurden die Themen ermittelt und bewertet, die für diese Kontaktgruppen von wesentlicher Bedeutung sind.  

In Workshops haben wir die wesentlichen Aspekte begutachtet, welche in unserer Geschäftstätigkeit Auswirkungen auf die Umwelt haben und welche wesentlichen Aspekte der Umwelt Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit haben.
Es galt, die positiven wie negativen Wirkungen zu qualifizieren und quantifizieren, um diese Erkenntnisse dann in die Geschäftsprozesse einfließen zu lassen.
Konkret haben wir zum Beispiel im Vertriebsprozess die Form der Kommunikation und Anbahnung der Geschäftsbeziehungen deutlich verändert und Anforderungen auch an potenzielle Auftraggeber formuliert. Dies beinhaltet sowohl die Kommunikation und Besprechung via Internet-Video-Konferenzen als auch den Arbeitseinsatz über flexible Arbeitszeiten mit einem Remote-Anteil der Auftragsdurchführung von mindestens 75%. 

Um dem Nachhaltigkeitsmanagement eine effektive Stoßrichtung zu geben, haben wir unseren Fokus auf die Lösung vermeintlich drängender Probleme gelegt. Dafür musste im Vorfeld geklärt werden, welche Unternehmensaktivitäten mit wichtigen ökologischen und/oder sozialen Problemen verknüpft sind oder auf diese einwirken. Hier arbeiteten wir zum Thema “Verbrauch natürlicher Ressourcen” sowohl unserer Mitarbeiter als auch in Bezug auf die eingesetzten IT-Ressourcen.  

Aber auch von außen wirken ökologische wie gesellschaftliche Herausforderungen auf das Geschäftsmodell unseres Unternehmens. Hier haben wir z.B. die zunehmenden Risiken aus der politischen und sicherheitspolitischen Entwicklung beständig im Blick und schärfen unsere Beratungsprodukte bei Bedarf. 

Wie sind wir vorgegangen?

Für die Entwicklung einer erfolgreichen Nachhaltigkeitsstrategie ist es unabdingbar, Stakeholder innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu identifizieren und deren Interessen sowie Einflussmöglichkeiten auf den Nachhaltigkeitsprozess des Unternehmens zu analysieren.  

Die internen Stakeholder der iAP waren schnell identifiziert und das Engagement am Nachhaltigkeitsprozess in Umfragen und Diskussionen qualifiziert.  

Für die Erhebung der externen Stakeholder war es wichtig, im Vorfeld zu analysieren, wie das Unternehmen in die Gesellschaft eingebettet ist und welche Besonderheiten sich daraus ergeben. Daher erfragte der erste Aspekt in der Checkliste “Besonderheiten des Umfelds”, wie etwa die Bedeutung unseres Unternehmens als Arbeitgeber in der Region, ökonomische Verflechtungen, ökologische Besonderheiten (Gewässer, Naturschutzgebiete usw.) in direkter Nachbarschaft oder auch ökologische und soziale Themen, mit denen unsere Branche häufig in den Medien verknüpft wird. Es entstand eine Liste mit Personen, Unternehmen, Ämtern und Verbänden. Im Dialog mit den wichtigsten Stakeholdern wurden deren Erwartungen und Einflussmöglichkeiten erörtert und festgehalten.  

Was machen wir mit den Ergebnissen aus der Stakeholder- und Wesentlichkeitsanalyse?

Wesentlichkeitsmatrix als Grundlage der Nachhaltigkeitsstrategie

Im folgenden Schritt konnten wir dann mit der Wesentlichkeitsanalyse auf diese Betrachtung des Umfelds aufbauen. Die folgenden 4 Aspekte des DNK haben uns geholfen, hier präziser zu arbeiten:  

Aspekt 1: 
Beschreiben Sie die ökologischen, sozioökonomischen und politischen Besonderheiten des Umfelds, in denen Ihr Unternehmen tätig ist. 

Aspekt 2: 
Beschreiben Sie, welche wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen durch Ihre Geschäftstätigkeit beeinflusst werden. Stellen Sie sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen dar (Inside-out-Perspektive). 

Aspekt 3: 
Beschreiben Sie, welche wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen auf Ihre Geschäftstätigkeit einwirken. Stellen Sie sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen dar (Outside-in-Perspektive). 

Aspekt 4: 
Erläutern Sie, welche Chancen und Risiken sich für Ihr Unternehmen aus dem Umgang mit den beschriebenen Nachhaltigkeitsthemen ergeben. Nennen Sie Schlussfolgerungen, die Sie daraus für Ihr Nachhaltigkeitsmanagement ableiten. 

Unsere erarbeiteten Nachhaltigkeitsthemen zu diesen Aspekten haben wir in einer Wesentlichkeitsmatrix nach der Höhe ihrer Relevanz für die iAP und ihrer Stakeholder abgetragen. Diese Matrix bildet eine Grundlage der Nachhaltigkeitsstrategie und der Berichterstattung zur Nachhaltigkeit.  

Zu unseren wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen gehören

  • Reduzierung unseres CO2-Fußabdruckes 
  • Gesundheit und Wohlergehen unserer Mitarbeiter 
  • Gesellschaftliches Engagement 

Wie setzen wir das um?

Die erarbeiteten wesentlichen Aspekte und Maßnahmen sind Bestandteil der Jahresstrategie. 

Um diese umzusetzen, übernehmen wir diese quartalsweise in unsere OKRs (Objective key results). Jeder Mitarbeiter wählt mindestens ein Nachhaltigkeitsziel für seine persönlichen OKRs, weitere Nachhaltigkeitsziele werden in den OKRs auf Unternehmensebene festgehalten.

Bei den monatlichen Validierungen besprechen wir die Leistungsindikatoren, insbesondere unsere Werte und Grundsätze, aber auch Standards und Verhaltensnormen. Uns ist sehr daran gelegen, unsere Nachhaltigkeitsziele aus der Jahresstrategie im Auge zu behalten. Mit dem Fokus auf die Leistungsindikatoren Werte und Grundsätze setzen wir auf eine gute Gemeinschaft und einen Geschäftsverbund.

Das alles ist ein lebendiger und sich ständig verändernder Prozess, bei dem wir uns als iAP-Team weiterentwickeln und wachsen. Wir fragen uns regelmäßig: Was können wir besser machen?  

Diese Maßnahmen zahlen auf die von uns erarbeiteten Nachhaltigkeitsziele ein:

  • Für Dienstreisen und die Fahrt ins Büro nutzen wir öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder. 
  • Unterstützung eines Kollegen bei  der Neuanschaffung eines Fahrrades. 
  • Wir arbeiten Mobil, allen Mitarbeitern ist es freigestellt, ob sie im Homeoffice oder im Büro arbeiten.
  • Unsere Mitarbeiter arbeiten mit flexiblen Arbietszeitmodellen.
  • Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung haben wir für unsere Mitarbeiter ein wöchentlich stattfindendes sportliches Angebot entwickelt.
  • Wir fördern einen gemeinnützigen Verein in unserem Heimatbezirk Lichtenberg.  

Im nächsten Nachhaltigkeitsbericht für das Berichtsjahr 2022 werden wir ganz sicher über Erfolge berichten können. 

Unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht können Sie auf der Seite des DNK einsehen: Deutscher Nachhaltigkeitskodex – Datenbank (deutscher-nachhaltigkeitskodex.de) 

Wie iAP Ihnen bei der Verfolgung Ihrer Nachhaltigkeitsziele helfen kann? Lesen Sie hier: Leistungen > Nachhaltigkeit & ESG

Die Ausrichtung auf Sustainable IT im Unternehmen rückt aufgrund der Energie- und Ressourcenintensität bei Herstellung und Betrieb immer mehr in den Fokus.

Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels sowie der sich verschärfenden Regulierung und Gesetzesvorgaben zum Thema Nachhaltigkeit richten immer mehr Unternehmen ihre Geschäftsaktivitäten auf nachhaltige Geschäftsprozesse aus und schaffen Transparenz durch entsprechende Nachhaltigkeitsberichte. Im Fokus stehen dabei – insbesondere auch aufgrund der Vorgaben zur Nachhaltigkeit der Lieferkette – zuallererst die Kerngeschäftsprozesse der Unternehmen.

Das Thema Nachhaltigkeit der Unternehmens-IT bzw. Sustainable IT ist dabei typischerweise eher nicht auf der Agenda der priorisierte Nachhaltigkeitsaktivitäten zu finden, was insbesondere der Komplexität der Umstellung sowie den damit verbundenen hohen Umstellungskosten und den Bedenken im Hinblick auf den reibungslosen IT-Betrieb während der Umstellung geschuldet ist. Zudem wird der Beitrag der Unternehmens-IT zur Steigerung der Nachhaltigkeit von vielen Unternehmen nicht als besonders signifikant wahrgenommen.

Dennoch kann sich die Umstellung auf Nachhaltigkeit der Unternehmens-IT für Unternehmen jeder Größe auszahlen, denn neben der Verbesserung des eigenen Images und der Wahrnehmung bei Kunden und in der Öffentlichkeit lassen sich auch Liquiditätsvorteile, erhöhter Flexibilität sowie handfeste Einsparungen realisieren.

In welchen Bereichen lässt sich Nachhaltigkeit in der Unternehmens-IT umsetzen?

Unternehmensverantwortung und Governance

Die Verankerung des Themas Nachhaltigkeit in der DNA eines Unternehmens legt die Grundlage für die entsprechende Ausrichtung auf Sustainable IT. Hierfür müssen von der Unternehmensleitung eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Gesamtstrategie formuliert werden, entsprechende Vorgaben und Richtlinien für den IT-Bereich definiert und Governance-Strukturen eingerichtet werden.

Von besonderer Relevanz sind dabei die folgenden Punkte:

  • Erstellung einer Nachhaltigkeits-Richtlinie für Sustainable IT
  • Erstellung einer Green-IT Strategie
  • Commitment der Geschäftsleitung durch Bereitstellung der personellen und finanziellen Ressourcen zur Umsetzung von Sustainable IT
  • Durchleuchtung der Lieferanten im IT-Bereich auf Nachhaltigkeit
  • Verbesserung der Mitarbeiter-Awareness zum Thema Nachhaltigkeit

IT-Architektur und Systemdesign

Ausgerichtete an der Unternehmensstrategie zum Thema Nachhaltigkeit leitet sich die nachhaltige IT-Strategie und davon das Maßnahmenprogramm zur Umsetzung ab.

Mögliche Maßnahmen im Hinblick auf die übergreifende IT-Architektur sowie die Ausgestaltung des Designs von Komponenten und Anwendungen sind unter anderen:

  • Anpassung der IT-Kapazitäten an den tatsächlichen Bedarf durch Verlagerung des IT-Betriebs in die Cloud
  • Fokus auf Standardisierung der IT-Komponenten und Nutzung von Open Source Software
  • Nutzung von Automatisierungspotenzialen zur Effizienzsteigerung

Nachhaltige Beschaffung

Die nachhaltige Beschaffung von IT-Komponenten nimmt aufgrund des hohen Verbrauchs von seltenen Metallen und dem hohen Energieeinsatz bei der Herstellung eine wichtige Rolle ein.

Hierbei sollte insbesondere auf folgende Aspekte geachtet werden:

  • Beschaffung von IT-Komponenten mit verifizierbaren Nachhaltigkeits-Siegeln
  • Nutzung von pre-owned bzw. refurbished Hardware statt Neu-Ware
  • Nutzung von Open Source-Hardware, wie z.B. aus dem Open Compute Project

Nachhaltiger IT-Betrieb

Beim Betrieb der IT-Umgebung steht die effiziente und nachhaltige Nutzung von Energie im Vordergrund. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die dafür erforderliche Elektrizität durch erneuerbare Energien erzeugt wird und die IT-Systeme nur dann laufen, wenn Sie tatsächlich benötigt werden. Insbesondere bei Betreibern von Rechenzentren spielt auch die effiziente Nutzung der anfallenden Wärme durch den Serverbetrieb eine immer wichtigere Rolle.

Folgende Punkte sollten für den nachhaltigen IT-Betrieb betrachtet werden:

  • Nutzung von Green Energy im gesamten Unternehmen
  • Auswahl von nachhaltig operierenden RZ-Dienstleistern
  • Einrichtung von Standby bei Nichtnutzung von IT-Komponenten (Auto off-Funktion)
  • Verlängerung der Nutzungsdauer durch Senkung der Austausch-Häufigkeit

Refurbishment und nachhaltige Entsorgung

Sofern die Entscheidung für den Austausch von IT-Komponenten getroffen wurde, sollten im Hinblick auf die Nachhaltigkeit bei der Beendigung des Life Cycles im Unternehmen folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Wenn möglich – Übergabe von alter Hardware an einen Refurbishment-Dienstleister statt Entsorgung
  • Sofern erforderlich – Entsorgung von Elektroabfall bei Entsorgern mit Nachhaltigkeits-Siegel

Wie jedes Projekt erfordert die Umsetzung von Sustainable IT eine detaillierte Bestandsaufnahme der Ist-Situation, eine Festlegung des konkreten Ziel-Zustands und ein abgeleitetes Programm zur Umsetzung, unterfüttert mit geeigneten Einzelmaßnahmen, deren Umsetzung über ein nachhaltiges Projektmanagement überwacht und nachgesteuert werden sollte.

 

Foto: Adobe Stock/j-mel